Gedichte


Well, this is german, because it's not just hard to write a poem, it is also a tricky thing 

to translate them correctly and in a way they still sound melodious.
Maybe one day a nice "Rainer Maria Rilke"-like guy will do this for me.


Zorn

28. Februar 2018

Der Blick geht gerade nach vorn,
Das Gesicht wie ein hohler Turm.
Es ruht, doch beruht es auf Zorn,
Man nennt es die Ruhe vor’m Sturm.

Jenes Wort flog hart wie ein Stein.
Jener Blick ging dem Stolz zu nah.
Doch die eig’ne Ansicht ist rein.
Man weiß doch was man eben sah!

Die Meinung so faul wie Morast
Ist man sich dem Wahn nicht bewusst.
Man merkt nicht des Urteils Kontrast,
Die Wut steckt zu tief in der Brust.

Doch so sehr der Disput auch tost,
Er dehnt nur den eigenen Schmerz.
Vergebens das Streben nach Trost.

Zorn sticht nur ins eigene Herz.





(personal piece)

8. März 2015

Ein unbegreiflicher Gedanke

Frisst sich mir durch Leib und Seel‘.
All das Gute wird zerdrückt
Bis nur noch Gift ist was ich seh‘.

Es schleicht sich in den Kopf hinein

Und macht sich in der Brust dann breit.
Es sticht und brennt und frisst mich auf.
Es fordert, fleht und schreit.

Ersticke jede Wut zu früh,

Die dann in meinem Schädel platzt,
Mir alles Gute drin zerreißt
Und nur noch Neid und Angst entfacht.

Nichts mehr, das mir Freude macht,

Kein gutes Wort das in mich geht.
Charmante Schale, großes Herz
Ist, was man grad noch versteht.

Doch dort ist so viel mehr, das stirbt,

Ein Königreich im freien Fall.
Hinterm Walle schleicht der Feind
Und wartet auf den großen Knall.

Zerstöre alles was mich freut,

Kaum dass es dem Quell entsprungen.
Achte kaum noch gute Tat
Und argwöhne falsche Zungen.

Doch bin ich ein Zeuge nur,

Die Unart hat ihr‘n eignen Drang.
Das bin nicht ich, das da so brüllt.
Ich hoff‘, es bleibt da nicht mehr lang…

Ich hoff‘, dass man auch andres sieht,

Und dass man es ans Licht mir hebt,
Man nicht mehr schreckt der Dornen Stich

So diese See bald nicht mehr bebt.





Das Wilde Heer
15. September 2014

Durch den schmalen Spalt der Augen

Erblickt' ich sanften Flockenflug.
Dank Frost die Glieder nicht mehr taugten,
Hin ging mein letzter Atemzug.

Gewaltsam wurd' jedwedes Leben 

Meinem jungen Leib entrissen.
Nie wird diese Brust erbeben,
Nie werden diese Lippen küssen.

Lang lag ich leblos in der Nacht,

Nur der Wind strich sanft mein Haar.
Doch kaum, dass ich im Tod erwacht
Nahm ich ein sanftes Ächzen wahr.

Zunächst dacht' ich es wär'n die Lungen

Und dass ich doch noch lebend war.
Doch nein, es kam von fern geklungen.
Mein Herzschlag war längst nicht mehr da.

Erst umschmeichelten Gesänge 

Meine Seele wie Gewebe.
Doch dann erschollen graus'ge Klänge,
Verlangten, dass ich mich erhebe.

Wie ein unzähmbares Tier

Raste nun das Heer mit Stöhnen.
Die Tannenwipfel brachen schier
Und immer näher kam das Dröhnen.

Angeführt von schrei'nden Türsten

Auf Rossen, gewalt'ger noch als Stiere,
Der Zug nun in all seinem Dürsten
Ließ dem Elys'um nur dunstige Schliere.

Von den Göttern und Dämonen,

Der Schar einst lebender Trabanten,
Wurd ich lieblos mitgezogen
Zu denen, die kein Alter kannten.

Zwischen ahnungslosen Opfern,

Totgewünschtem Fürst und Zohen,
Näh'r ich mich erneut den Dörfern,
Wo ich lebendig einst geboren.

Angst ist nun der Menschen eigen,

Auch Mörder dreh'n das Antlitz fort.
Denn keiner will dem Heer zusteigen.
Doch ich, ich bleib für immer dort....




An eine Liebe (personal piece)
3. September 2013

Voll Panik fahre ich umher,

Jede Faser nach dir lechzt.
Doch diese Hände bleiben leer,
So sehr auch meine Gier erwächst.

Geh ich vor, gehst du zurück.

Mein Streben keinen Zuspruch hört.
Hätt' ich von dir auch nur ein Stück,
Jeder Sinn wär' mir betört.

Kleinste zugeneigte Weisen

Sauge ich auf wie ein Schwamm.
Doch du verhinderst das Entgleisen.
Du bist der Hirt, und ich das Lamm.

Mir erstarren alle Glieder,

der Atem selbst zu schwinden scheint.
Dort ist kein Aufschlag meiner Lider,
der uns selbst im Traum vereint.

Ratlosigkeit ist, was mich frisst.

Soll ich ruhen? Soll ich brennen?
Wenn dich ein Mensch wie ich vermisst:
Wann wirst du ihn 'Gefährte' nennen?...




Von Jägern und Gejagten

26. Dezember 2012

Schnell springt die Hinde durch das Licht,
Nachdem vom Strom sie hat getrunken. 
Doch all dies Türmen hilft ihr nicht;
Der Jäger hat sie doch gefunden...

Fort rennt sie, den Tod im Nacken.
Angst vernebelt ihr den Sinn.
Drunter fühlt's die Hölzer knacken
Und der Wille bricht dahin...

Dem Schrot misslingt das Zielen nicht.
Zum Enteilen fehlt der Raum.
Der Hirschkuh das Gedärm zerbricht.
Am Waldrand hört man's enden kaum....

Lang flammt der Schmerz ihr noch im Bauch;
Der Posten an dem Leibe frisst.
Qualvoll scheidet's im Gestrauch.
Parität hier nie zugegen ist... 




Von der Notwendigkeit des Fressens
23. Oktober 2012

Erkaltetes Herz, kein Gewissen kann plagen.

Unzarte Fänge, nichts Ganzes bleibt hier.
Geifernde Lefzen, nutzlos Gutes zu sagen.
Gierende Augen suchen Zeichen von dir.

Rasender Puls, widerhallt laut im Ohr.    

Unsteter Blick, sieht nur Feind, niemals Freund.
Heuchlerische Worte, sacra res im Chor. 
Das Verlangen nach Blut sucht Befriedigung noch heut.

Treibende Muskeln, Leidenschaft bis an den Rand. 

Vibrierende Nüstern, den roten Faden nur sie sehn.
Pumpende Lungen, die Entkräftung nie gekannt.
Tödliches Geschick, an dem wirst du zu Grunde gehn.

Kiefer im Genick, dein Ende einzuleiten. 

Das Bersten von Knochen, ein Geräusch tosender See. 
Krallen im Fleisch, erkunden ausgedehnte Weiten.
Seeligkeit unter der Haut, schau, es tut schon nicht mehr weh.

Lebenssaft im Grase, seh den Atem sanft dir weichen. 

Willenloses Opfer, dein Leben ist doch nur geliehn. 
Dampfender Leib, einst werd ich dir aufs Haar gleichen.
Blutrotes Fleisch, wird mir Notwendigkeit verziehn?




Beobachtungen 
(personal piece and first work someone might consider a poem)

20. Februar 2010

Ihre zuckenden Silhouetten vor den großen Fenstern des Saales.
Die Außenwelt zeigt sich genügsam als weißes Licht.
Eine Fingerspitze unrein durch das schmutzige Glas, doch ungebrochen in seiner Heiterkeit.
Sie stolzieren gewichtig links, sie trippeln bedeutsam rechts.
Trotz dunkler Füllung ein Lichtblick durch die stickige Luft.
Hin und wieder treffen sie sich, dann gehen sie wieder auseinander.
Erfreuen sich und ich mich an ihnen.
Je gnadenloser die Sonne strahlt, desto mehr häufen sie sich vor den Scheiben.
Hecktisches Treiben von Tunichtguten.
Doch bei Regen bleibt ihr Erscheinen gänzlich aus.
Die Häuserkanten stehen wieder allein.
Unbeweglich, kalt und unlieb zu meinen Augen.
Dann bleibt mir wieder nur die Staubigkeit und der Anblick der Esel und Ziegen auf verdrecktem Grund.

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